PlayPointlessPodcast – Ep.11 Remakes, Reboots und Sequels
16. Februar 2014
Welche Möglichkeiten gibt es, den Nachfolger zu einem Film oder Spiel zu machen? Ziemlich viele! Und der Trend geht immer weiter weg von chronologischen Nachfolgern und hin zu Reboots oder kompletten Remakes.
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@DerPatevonAltH (Philipp)
@k0k0joe (René)
Rene und Philipp reden in dieser Episode über die drei RE’s: Remakes, Reboots und Reque- ach verdammt, über Fortsetzungen natürlich. Gerade im Film- und Spielebereich sind Fortsetzungen immer ein großes Thema, nicht zuletzt weil inzwischen scheinbar mehr Fortsetzungen auf den Markt geworfen werden, als neue Franchises. Der Trend geht dabei allerdings weg von normalen, chronologischen Nachfolgern und hin zu Prequels oder kompletten Reboots, die dann meistens nur noch den Originaltitel im Namen tragen, um endgültig für Verwirrung zu sorgen. Aber hört euch erstmal an, was die beiden zu dem Thema zu sagen haben.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Sind Remakes und Reboots oft eine Steigerung zum Vorgänger, oder doch eher eine Enttäuschung?
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Rubriken: PlayPointless, Podcast
Kommentare
Oh Mann, diesmal habe ich echt mit Unwissen geglänzt (zB über Dead Space 3)
Auch vollkommen vergessen haben wir Batman. BATMAN! Wie kann man denn Batman vergessen? Und da finde ich es einfach übertrieben. Genauso wie bei Spiderman, brauche ich nicht alle 5 Jahre ein Reboot. Bei Batman, da war der letzte Film (gefühlt) gerade aus den Kinos raus, da wurde schon der Reboot angekündigt. Ich finde es halt schade wenn man Filme macht, weil es eine sichere Bank ist und nicht weil sie darauf Lust haben. Ist ja auch nicht so, dass die Fans unbedingt alle 2 Jahre ein neuen Spiderman oder Batman Film verlangen.
Bei den Originalcomics ist das ja ein ähnliches Prinzip. Philipp hatte ja im Zusammenhang mit Spiderman erwähnt, dass Comicserien dutzendfach neu aufgelegt und interpretiert werden. Ich glaube der Hellboy-Autor wurde mal von Marvel gefragt ob er ein Comic zu Wolverine machen will. Das fand der gar nicht lustig. Begründung: Wenn die Leute bei Marvel (oder einem anderen Publisher) meine Werke mögen, wieso soll ich dann den Kram von jemand anders aufarbeiten anstatt das sie mir anzubieten, dass ich ein eigenes Franchise bei ihnen herausbringe?
Ach ja, laut Duden ist das Substantiv zu akkurat Akkuratesse: http://www.duden.de/rechtschreibung/Akkuratesse
Wieder was gelernt.
Um fair zu sein, ihr habt beide mit Unwissenheit geglänzt :p
Nee ach, die Themenwahl war gut, man merkte aber, dass in dem Fall vielleicht wirklich etwas Vorbereitung nötig gewesen wäre. Ihr habt eigentlich nur Beispiele gewählt, die ihr entweder gar nicht kanntet oder nur einer von euch. Ich fand die Matrix Diskussion am Ende übrigens sehr schön, ich wäre ja immer noch für einen Audiokommentar o.ä. (oder ein Podcast über Scheinwelten)
Ich fands schon sehr komisch, als Philipp zu dem Entschluss kam, dass es bei Spielen wohl sowas wie Remakes und Reboots nicht wirklich gäbe. Wie kann man denn auf so eine Idee kommen? Gerade in den letzten Jahren ist das wieder ein großes Thema. All diese Spiele die plötzlich keine Nummer mehr im Namen haben und deswegen für Verwirrung sorgen. DmC und Tomb Raider hattet ihr ja als Beispiel genannt.
Für richtige handfeste Remakes (also nicht nur HD Remakes) muss man vielleicht ein paar Jahre zurück gehen. Je unterschiedlicher die Konsolen waren, desto eher entsprachen die Ports schon einem Remake. Also z.B. wenn ein Spiel für SNES und für Megadrive erschien, waren die oft komplett unterschiedlich. Oder auch sowas wie Megaman Legends, das auf dem N64 dann nur Megaman 64 hieß (und sehr viel schlechter sein soll).
Und dann natürlich die richtigen Remakes. Resident Evil Remake, Metal Gear Solid The Twin Snakes, Silent Hill Shattered Memories (sogar eine komplette neuinterpretation) usw. usw.
Das Thema Fortsetzungen war dann schon fast zu viel für diesen Podcast, das müsste man vielleicht nochmal auslagern. Prequels vs. Sequel oder so, aber abgesehen von meinem Gemecker habt ihr auf jeden Fall viele interessante Punkte angebracht. z.B. muss ich nochmal darüber nachdenken inwiefern Remakes oft die Message des Originals verlieren 🙂
PS: Ach ja bei Dead Space ist es übrigens so:
Dead Space = wenig Action -> Dead Space 2 = mehr Action -> Dead Space 3 = viiiiel Action. Also eine konstante Weiterentwicklung.
Für das folgende Thema nochmal einen eigenen Kommentar, weil ich es sehr interessant finde und gerne eure Meinung dazu hätte. Vielleicht ist es auch einen Blogeintrag wert:
Da ihr das Thema Remakes und Reboots bei Spielen hattet und ihr auch (richtig) sagte dass Sequels bei Spielen nicht so problematisch sind, weil es eher um Gameplay als um Story geht, habe ich ein wenig über das Thema nachgedacht.
Wann kann man bei einem Spiel eigentlich von einem Reboot sprechen? Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr finde ich, dass Resident Evi, 4 ein Reboot der RE Reihe ist. Die Storyline wird zwar fortgesetzt, aber da es ein Spiel ist, müsste man doch eher vom Gameplay und anderen Aspekten ausgehen. Und das wurde komplett umgekrempelt.
Kann man bei einem Spiel also wirklich an der Story ermessen, ob es sich um ein Remake/Reboot handelt? Ich denke eher nicht.
Ist Doom 3 ein Reboot der Doom Reihe? Hier bin ich nicht ganz so bewandert, aber die ersten beiden Teile waren ja nicht direkt Horrorspiele und allgemein war das Spielgefühl sehr anders. Hier könnte man allerdings sagen, dass es eher am zeitlichen Abstand lag. Also vielleicht eher eine Weiterentwicklung, egal ob sie allen gefallen hat.
Ist Castlevania Symphony of the Night ein Reboot der Castlevania Reihe? Ich denke schon, denn mit den Metroid-Einflüssen wurde ein komplett neues Spiel geschaffen. Aber wie verhält es sich dann mit den späteren 3D Teilen? Sind die wieder "nur" eine (wenn auch eher negative) Weiterentwicklung? Und wie sieht es mit Lords of Shadows aus? Sowohl gameplaytechnisch als auch von der Story her würde ich hier von einem kompletten Reboot sprechen.
Was fallen euch für Beispiele ein? Würdet ihr sagen, dass Spielereihen auch rebootet werden, obwohl sie die Story beibehalten oder gehört da mehr dazu?
PS: auch hier nochmal ein Zusatz: ich glaube ihr hattet die Prince of Persia Reihe angesprochen. Ich finde es sehr erstaunlich, dass die sogar mehrmals rebootet wurde. Erst die 2D Klassiker, dann der 3D Ableger, dann komplett-Reboot mit der Sands of Time Reihe, dann Prince of Persia 2008, danach aber nochmal zurück zu Sands of Time mit dem Spiel zum Film und dazu kommt, dass eigentlich auch Assassins Creed ein PoP Spiel werden sollte.
PS(2): Die Alone in the Dark Reihe ist auch so ein seltsamer Sonderfall.
Oh Gooott es gibt noch so viel zu diesem Thema zu schreiben.
Resident Evil ist ein gutes Beispiel. Bei Teil 5 haben viele Leute gesagt, dass es kein Resident Evil mehr ist. Bei Teil 4 gab es diese Stimmen zwar auch, aber es waren viel weniger. Und warum? Weil Teil 5 einfach schlechter war, obwohl den Weg von 4 weiterführt.
Viele Fortsetzungen/Reboots sind auch nicht mit der Intention entwickelt wurden, dass sie Reboots sein sollen. Bei Resident Evil 4 kann ich mir gut vorstellen, dass sie einfach mal neue Features einbauen wollten und sich das Ganze irgendwann verselbstständigt hat und sie weiter von der Urformel entfernt haben als sie vorhatten.
Die Diskussion wann ein Spiel ein Reboot ist, ist also ziemlich mühselig. Ähnlich wie die Diskussion ob Software wie Heavy Rain ein Spiel ist.
Zitat Wikipedia, Stand 22.2.2014, Artikel zu Castlevania II: Simon's Quest
"It was originally released for the Family Computer Disk System in Japan 1987 and for the Nintendo Entertainment System in North America in 1988. […]
The gameplay departs from the standard platforming genre of the first Castlevania for a game more similar to the nonlinear gameplay of Metroid, with several RPG elements such as a world map which the player is free to explore and revisit."
Wer erinnert sich denn heute noch an Castlevania 2? Niemand!
Vielleicht waren Fans/Kritiker/Entwickler früher weniger empfindlich dass eine Marke sich nicht zu stark verändert. Zelda 2 und Super Mario Bros 2 sind ähnliche Beispiele.
Außerdem ist es der Regelfall, dass Fortsetzungen von Spielen komplexer werden (müssen?) indem sie neue Gameplayelemente einführen.
Tut mir Leid, aber was Resident Evil angeht, muss ich dir komplett widersprechen (obwohl das Beispiel gut ist). Teil 5 ist eben NICHT schlechter als der Vorgänger, jedenfalls nicht wesentlich. Es übernimmt das Gameplay von Teil 4, für die ersten Kämpfe stehen wieder Dörfer als Spielplätze zur Verfügung und später geht es in Labors. Alles beim alten, nur mit helleren Farben. Dazu kommt ein zur damaliger Zeit mutiger Co-op Modus für ein "Horrorspiel".
Was ist sagen will ist, diejenigen, die sich über RE5 beschweren scheinen oft Story/Setting mit Gameplay zu verwechseln. Teil 5 wirkt durch die Figuren militärischer, es spielt oft bei hellem Tageslicht und zugegeben, gegen Ende übertreiben sie es etwas, als Zombies plötzlich Schusswaffen halten. Keine Frage, Resident Evil 4 ist das bessere Spiel, aber das liegt daran, dass es fast perfekt ist. Dass die Diskussionen über Resident Evil 5 oft total am Kern der Sache vorbeigehen, merke ich jetzt bei Teil 6 wieder. "Oooh Leon läuft die ersten 5 Minuten durch ein dunkles Haus, vergessen wir einfach, dass das Gameplay kompletter Bullshit ist." Ich weiß wovon ich rede, wir spielen RE6 praktisch jedes Wochenende.
Ich könnte übrigens genau das gleiche über die Silent Hill Reihe schreiben. The Room wird von einigen kritisiert, weil es nicht mehr in der Stadt Silent Hill spielt. Die tatsächlichen Qualitäten des Spiels werden dann direkt mal ignoriert. Der Nachfolger, SH Origins spielt wieder in der Stadt, ist aber wesentlich uninspirierter. Aber hey, es spielt in der Stadt.
Naja, die meisten sind ja meiner Meinung was diese Sachen angeht, ich habe nur zu oft das Gefühl, dass Diskussionen über Videospiele zu oft schon bei Oberflächlichkeiten aufhören und eine Diskussion über das Kernthema gar nicht mehr zulassen. Aber das passt hier gar nicht mehr rein.
Vielleicht noch zu den anderen Punkten (in dem Versuch nicht zu sehr wie ein Klugscheißer zu klingen): Die Entwicklung von RE4 ist ja ziemlich gut dokumentiert. Zuerst hatte Kamyia einen Prototypen entwickelt, in dem Geister vorkamen. Das hat Mikami allerdings nicht gefallen und er hat dann das RE4 entwickelt, das wir heute kennen.
Die Diskussion ob Spiel xy wirklich ein Spiel ist finde ich auch mühselig. Die Sache mit dem Reboot ist aber ganz interessant. Nicht der Begriff an sich, aber zu schauen, wo eine Spielereihe einen entscheidenden Wendepunkt hatte.
An Simon's Quest erinnert man sich übrigens noch sehr gut, eben weil es vergleichsweise so schlecht war, aber andererseits schon früh diese Elemente hatte, die man erst später bei SotN wieder findet. (ehrlich gesagt bin ich drauf und dran die eShop Version von Simon's Quest zu spielen) Du hast aber recht, damals war es eigentlich der Normalfall, dass ein Sequel komplett anders ist, als seine Vorgänger. Ich finde das wäre sogar nochmal ein Podcast für sich. "Unerwartete Sequels"
Zu deinem letzten Punkt: Stimmt man sollte eigentlich immer meinen, dass Spiele durch neue Gameplay Elemente im Sequel komplexer werden, aber findest du nicht auch, dass man viel häufiger hört, dass Spiel xy zu einem reinen Shooter/Actionspiel geworden ist? Deus Ex zu Deus Ex 2, Mass Effect 1 zu 2, Bioshock 2 zu Infinite, Dragon Age zu Dragon Age 2 und mehrere Fälle in der Final Fantasy Reihe.
Also ich habe das Gefühl, Spielereihen verlieren oft an Komplexität. Ein relativ aktuelles Gegenbeispiel wäre Dead Space 3. Das bietet tatsächlich viele neue Ebene mit Nebenquests, mehr Upgrades usw. Gehasst wird es trotzdem ^^