Review: Abyss Odyssey
28. August 2014ACE Team, der Entwickler von Rock of Ages und Zeno Clash, schickt mit Abyss Odyssey ein neues Spiel auf die Bühne, das Fans von Sidescrollern und Rogue-Likes überzeugen soll. Ob es das schafft, erfahrt ihr in folgendem Testbericht.
Abyss Odyssey ist auf den ersten Blick eigentlich nichts besonderes. Auf den zweiten Blick eigentlich auch nicht. Vom Indie Entwickler ACE Team entwickelt und von Atlus gepublished, gesellt sich der Sidescroller zu den, im Moment immer noch im Trend liegenden, Rogue-Likes mit leichten Metroidvania Einflüssen. Selbst ich als Fan beider Genres muss zugeben, dass mich die wenigen Neuerungen im Vergleich zu Konkurrenzprodukten anfangs etwas enttäuscht haben. Doch anstatt das Spiel an meinen Erwartungen zu bewerten, will ich doch lieber darüber berichten, was Abyss Odyssey tatsächlich zu bieten hat. Getestet wurde übrigens die PC Version.
Dass Abyss Odyssey ein gewöhnliches Rogue-Like ist, macht es auch sehr leicht sofort in das Spiel einzusteigen. Die Level sind zufallsgeneriert und verlangen beim Durchqueren nicht besonders viel Geschick. Nur selten muss das Sprunggeschick unter Beweis gestellt werden – es stehen doch eher die Kämpfe im Vordergrund. Viel zu entdecken gibt es auch nicht. Hier und da eine Schatztruhe, ab und zu verwundete Soldaten und auch mal zerstörbare Wände. Das Erkunden lohnt sich zwar, ist aber auch nicht besonders schwer. Die Level sind überschaubar und im Vergleich zu beispielsweise Spelunky, gibt es praktisch keinen Zeitdruck.
Da ich nun schon mehrmals die Kämpfe erwähnt habe, wird es wohl Zeit, auf dieses Element näher einzugehen. Hier zeigt Abyss Odyssey tatsächlich seine größte Stärke. Am ehesten erinnern die Kämpfe gegen einen oder mehrere Gegner, an Nintendos All-Star Brawler Super Smash Bros. Sowohl das Blocken, als auch die Luftkämpfe, die Schläge, das Ausweichen – alles erinnert an angenehm an besagtes Vorbild. Das Erwerben und Aufleveln von Fähigkeiten gibt dem Kampfsystem noch mehr Tiefe, leider ist es nicht darauf ausgelegt gegen eine Vielzahl von Gegnern anzutreten.
Der steigende Schwierigkeitsgrad wird aber gerade dadurch gestaltet, dass die Zahl an zu besiegenden Gegnern steigt. Das ist nicht unbedingt schlimm, denn hier gilt es kreativ zu werden und die KI zu überlisten und die Umgebung zu nutzen.
Ihr macht Fortschritt im Spiel, indem ihr einen Abgrund immer weiter hinabsteigt. Die Level werden dabei natürlich schwerer und selten können mal kleine Abzweigungen genommen werden oder ihr landet in Albtraum-Leveln, in denen man sich einen Bonus verdienen kann. Im Hintergrund läuft eine Geschichte ab, die verfolgt oder ignoriert werden kann. In beiden Fällen macht ihr nichts falsch. Außerdem können Waffen und Items bei Händlern werden und die Charaktere mithilfe von Erfahrungspunkten aufgelevelt werden. Im Laufe des Spieles können mehrere Spielfiguren freigeschaltet werden, die sich allesamt sehr unterschiedlich anfühlen. Außerdem hat jeder von ihnen einen Beschützer, der auf den Plan tritt, sobald eure Figur stirbt und sie am nächsten Altar zurückholen kann. Dieser Beschützer, ein gewöhnlicher Mensch, ist jedoch um einiges schwächer als der eigentliche Held. Er ist dennoch eine nette Methode, um dem Spieler eine zweite Chance zu geben, denn ganz Rogue-Like-typisch beginnt das Abenteuer von vorne, sollte der Spieler sterben. Levelfortschritte bleiben jedoch.
Neben dem Kampfsystem, scheint Abyss Odyssey vor allem in seinem Setting und Grafikstil. Totenkopf-Gitarrenspieler und teuflische Geiger, die euch verhängnisvolle Deals anbieten sind nur der Anfang. Die Grafik ist, je nach Umgebung nicht nur wunderschön, sondern auch abwechslungsreich (wobei sich ähnlich Umgebungen, z.B. Eis-Level, nicht sonderlich unterscheiden). Bedenkt man, dass ACE Team zuvor an den Zeno Clash Spielen gearbeitet hat, ist das nicht überraschend.
Fazit: Abyss Odyssey kann im Bereich der Rogue-Likes zwar nur schwer herausstechen und bietet einen vergleichsweise eher geringen Umfang, konnte aber durch das intuitive Kampfsystem und die abwechslungsreichen Charaktere überzeugen. Grafikstil, Animationen, Charakterdesigns und alles drum und dran machen aber ein rundes Paket daraus, bei dem Fans des Genres nicht viel falsch machen können. Abyss Odyssey macht Spaß, wird aber kaum den Thron der Rogue-Likes erklimmen. Guter Durchschnitt beschreibt es wohl am besten. – 70%
Kommentare
Hört sich nicht wirklich intetessant an aber das scheint Ja auch die Schwäche zu sein.
Irgendwie schon ja. Nicht unbedingt eine Schwäche des Spiels, aber sicher ein Grund dafür, dass es von vielen Spielern gar nicht bemerkt wird. Man braucht einfach ein herausstechendes Feature um unter den Massen anderer Spiele wirklich aufzufallen.