Review: Onechanbara Z2 Chaos (PS4) + Gameplay Video
26. August 2015
Onechanbara Z2 Chaos ist ein Character Action Game, das vor allem durch zwei Aspekte ins Auge stricht: Viel Blut und wenig Kleidung. Ob die vier Kampfamazonen darüber hinaus auch etwas bieten können, erfahrt ihr in folgendem Testbericht.
In Onechanbara stehen zwei Geschwisterpaare im Vordergrund, übermächtige Vampirfrauen, die aufgrund ihrer Clans eigentlich verfeindet seien sollten und doch immer wieder dazu gezwungen sind, gegen einen mächtigeren Feind gemeinsam in die Schlacht zu ziehen. Ich könnte euch mehr über Story von Onechanbara erzählen, doch nimmt die sich in etwa so ernst, wie die Heldinnen ihre Kleiderwahl. Es wird schnell klar, dass hier eher nackte Tatsachen sprechen sollen, ein bisschen Humor in den wenigen Zwischensequenzen und im besten Fall auch das abgedrehte Kampfsystem.
Im Kern ist Onechanbara Z2 Chaos ein Character Action Game, oder wie es inzwischen oft heißt: Stylish Action. Ihr metzelt euch durch Gegnerhorden und versucht dabei möglichst gut auszusehen. Leider sind es oft tatsächlich nichts weiter als unendliche Horden saudummer Zombies die sich euch in den Weg stellen und bevor ihr nicht eine unerträgliche Zahl von Wellen dieser ungefährlichen Nervtöter niedergemäht habt, lässt euch das Spiel nicht weiter gehen. Auch sind die Karten eher einfallslos designt und die Hintergründe optisch eher schwach. Zumindest kann man sagen, dass euch pro Level kleine Unterschiede geboten werden. So bewegt ihr euch einmal durch ein Schloss, das Etage für Etage für euch freigeschaltet wird – leider erst nachdem ihr Räume voller nervtötender Gegner plattgemacht habt – und ein anderes mal findet ihr euch in einer großen Wüste wieder, die zumindest den Anschein von Offenheit macht (euch aber ebenfalls immer wieder mit Gegnerwellen ausbremst).
Zum Glück werden die stupiden Zombiehorden oft von etwas stärkeren Gegner unterstützt, die ein wenig Abwechslung ins Kampfsystem bringen und im späteren Verlauf können diese sogar zu einer ernsthaften Bedrohung werden.
Enttäuschend sind auch die Endgegnerkämpfe. Obwohl optisch beeindruckt und oft riesig, können die großen Nichtsnutze euch selten etwas anhaben und ihr habt sie im Nu ausgelöscht.
Doch es ist nicht alles schlecht im Onechanbara-Land, denn trotz dieser schwerwiegenden Kritikpunkte, hatte ich meinen Spaß mit dem Spiel. Das mag daran liegen, dass es dieses Jahr noch keine ernsthaften Konkurrenten im Genre gab oder an dem abwechslungsreichen Vier-Charakter-System. Jederzeit könnt ihr zwischen den vier Kämpferinnen wechseln, sie mit genügend Energie in noch stärkere Wesen verwandeln und für kurze Zeit alle gemeinsam kämpfen lassen.
Zudem haben die Vampirinnen verschiedene Waffen zwischen denen ihr wechseln könnt und coole Finisher-Attacken. Auch die Quick Time Events bei größeren Gegnern bringen etwas Abwechslung rein und sehen optisch nicht schlecht aus. Und obwohl Onechanbara Z2 grafisch höchstens mittelmäßig ist (die Umgebungen sogar noch weit darunter) läuft das Spiel immer flüssig und fühlt sich dadurch besonders schnell an.
Um zusätzlich etwas mehr Tiefe ins Kampfgeschehen zu bringen, hat das Spiel kleine zusätzliche und einfallsreiche Mechaniken. Beispielsweise können die Kämpferinnen in einen Blutrausch, in eine Art Raserei verfallen und damit eure Waffe im Kampf nicht an Stärke verliert, müsst ihr sie per Knopfdruck regelmäßig von Blut befreien. Außerhalb der Kämpfe könnt ihr außerdem neue Fähigkeiten, Waffen und Items kaufen und im Hauptmenü das Aussehen eurer Kämpferinnen anpassen. Zusätzliche Modi erweitern den Umfang des Spiels noch etwas.
Fazit: Onechanbara Z2 Chaos hat viele Schwächen und die größte ist die, dass ihr eure eigentlich sehr coolen Fähigkeiten meist nur an einfallslosen Gegnermassen ausprobieren könnt, die euch nach kurzer Zeit nerven werden. Wenn ihr aber auf Character Action Games steht und dieses Jahr ebenso ungesättigt seid wie ich, dann könnte Onechanbara einen Blick wert sein. Im Zweifelsfall macht es einfach wie ich: Werft das Spiel an, steckt euch Kopfhörer ins Ohr und hört den neuesten PlayPointless Podcast, während ihr auf dem Bildschirm gedankenlos durch Gegnergruppen schnetzelt. – 70%