Review: INSIDE (PS4)

3. September 2016
Review: INSIDE (PS4)

INSIDE ist der neueste Streich der Limbo Macher und wurde, dank der großen Beliebtheit seines Vorgängers, mit offenen Armen empfangen. Der geistige Nachfolger bietet erneut eine Reihe cleverer Physik-basierter Puzzle aus der Seitenansicht, kommt aber noch viel düsterer daher. Ob INSIDE den Erwartungen gerecht wird, erfahrt ihr in der folgenden Review.

In der Tat kann INSIDE fast auf ganzer Linie mit Limbo mithalten und übertrifft seinen Vorgängern sogar noch in einigen Aspekten. An erster Stelle steht da die Atmosphäre. Während die Welt in Limbo nur aus schwarzen Schemen bestand, bekommen wir nun einige Details mehr zu sehen und damit einen Horror, der über die Riesenspinnen aus Limbo weit hinaus geht. Auch in INSIDE sparen die Entwickler nicht mit brutalen Todesszenen des Protagonisten, übrigens ein kleiner, schlichter Junge, da ihr viele Sequenzen mit Trials-and-Error überwinden müsst.
Das heißt: Ihr werdet bewusst dazu verleitet, in Todesfallen zu tappen, um dann nur einige Meter zuvor zu starten und die Situation besser zu lösen.
Die Welt von INSIDE wimmelt nur so von mörderischen Wesen, darunter auch Menschen und Rottweiler, aber auch merkwürdige Maschinen, die euch das Lebenslicht auspusten wollen. Was genau hinter den Geschehnissen steckt, die im Hintergrund ablaufen, ist eurer eigenen Deutungs- und Vorstellungskraft überlassen. Lasst mich nur so viel sagen: Im Laufe der ca. 2-3 Stunden Spielzeit werdet ihr so einige Dinge zu sehen bekommen, die euch nicht nur verstören, sondern auch so einiges hinterfragen lassen werden. Aus Spoilergründen werde ich auf diese Dinge nicht weiter eingehen können, aber…macht euch gefasst!
Um beim Limbo-Vergleich zu bleiben – leider schwächelt INSIDE im Gegensatz zum geistigen Vorgänger etwas, wenn es um die Puzzle geht. Diese sind noch immer clever, kreativ und bieten viele Aha-Momente. Außerdem habt ihr sie meist gelöst, bevor sie anfangen können, euch auf die Nerven zu gehen. Doch der größere Detailreichtum in INSIDE bringt auch Nachteile mit sich, da hier und da notwendige Puzzle-Objekte, z.B. bewegliche Kisten oder Wagen, schwerer auszumachen sind. Auch Wände entpuppen sich manchmal als Türen, Tore oder Fenster, ohne dass dies auf den ersten Blick zu erkennen war.
So besteht das Puzzle manchmal nur darin, das Puzzle überhaupt zu finden oder zu erkennen. Nicht unbedingt spaßig, wenn ihr mich fragt.
Auch baut das Spiel, trotz der kurzen Spielzeit, in der Mitte etwas ab und bietet für eine längere Zeit kaum noch neue Umgebungen und Rätsel, die sich sehr ähnlich anfühlen. Schade, denn kaum habt ihr diese Phase überstanden, geht es mit doppelter Wucht weiter und auf ein großartiges Finale zu.
Fazit: Alles in allem ist INSIDE ein fantastisches Erlebnis, mit einer düsteren Hintergrundgeschichte und Ereignissen, die ebenso verstörend wie einfallsreich sind und die ihr, als Spieler, selbst ergründen müsst. Die Puzzle sind clever und kreativ, auch wenn euer Weiterkommen manchmal nur davon gehindert wird, dass der richtige Weg schwer zu erkennen ist. INSIDE ist ein Spiel, das ihr unbedingt spielen solltet, denn es lässt euch Dinge tun, die ihr in noch keinem Spiel zuvor tun musstet. Spielen! – 90%
 
Vielen Dank an Playdead und Marchsreiter Communications, die uns INSIDE als Review Code zur Verfügung gestellt haben.

von Tony M

Rubriken: Blog, Review

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