Review: Yakuza 0 (PS4) – Neues, Altes aus dem Japan der 80er!
24. Januar 2017Mit Yakuza 0 wagt SEGA sowohl eine Vorgeschichte, als auch Neuerzählung der Ereignisse rund um Kazuma Kiryu und erschafft dabei ein wundervolles 80er Setting, gefüllt mit bunten Charakteren und – wie bei Yakuza üblich – einer unendlich Anzahl an Erlebnissen. Was Yakuza 0 sonst noch zu bieten hat, erfahrt ihr in der folgenden Review.
Schnell versenkt ihr den ein oder anderen Abend lieber in Bowling Dates, Tanz-Duellen oder verbringt eure gesamte Zeit in der Arcade, mit Klassikern wie Outrun, Super Hang-on oder schaut euch anzügliche Aufnahmen im Video Store an. Die Möglichkeiten sind so zahlreich, wie unterschiedlich und genau das ist es, was seit jeher die Yakuza Reihe (und ihren geistigen Vorgänger Shenmue) auszeichnet.
Neu sind die unterschiedlichen Kampfsstile, die Kiryu erlernen kann und zwischen denen ihr im Kampf jederzeit hin- und her-switchen könnt. Seid ihr lieber flink, bishin zu rasend schnell und verdrescht einzelne Gegner, bevor sie “Aua” sagen können oder wählt ihr einen langsamen Stil, mit dem ihr jedoch die Massen weitaus besser kontrollieren könnt? Ihr habt die Wahl. Leider braucht Kiryu jeweils einen kurzen Moment für den Wechsel, weshalb ein Switchen innerhalb einer Kombo leider nicht möglich ist.Yakuza lebt von seiner Story, den Charakteren und dem Kampfsystem, doch im Herzen lebt es vor allem von seiner Vielzahl kleiner Nebengeschichten. Ständig werdet ihr in aberwitzige Situationen verwickelt, lernt am laufenden Band neue Charaktere kennen und löst so manchen Konflikt eher mit Köpfchen, als mit den Fäusten. Wie die Schreiber der Reihe für jeden der bisher 7 Teile (+ Spin-Offs) der Reihe immer und immer wieder mit unzähligen cleveren Ideen aufwarten können, versetzt mich in Erstaunen und verdient ein ganz großes Extra-Lob. Bei der Menge der Dialoge, die hier zusammen kommen, ist es nur selbstverständlich, das nur die wichtigsten Gespräche vertont sind. Das Lesen stummer Textboxen kann sich zuweilen zwar altmodisch anfühlen, doch es schadet der allgemeinen Stimmung nur sehr selten.
Auch sonst könnt ihr euch in den beiden Stadtteilen, Kamurucho in Tokyo und Osakas Sotenbori, ordentlich austoben, denn im Vergleich zu westlichen Open World Spielen, ist bei Yakuza beinahe jedes dritte Gebäude begehbar, mit detaillierten Shops, Restaurants und vielem, vielem mehr.
Eine weitere Stärke der jüngeren Yakuza Ableger, sind die Jobs, in denen die einzelnen Charaktere tätig sind. Auch in Yakuza 0 entstehen dadurch ganz neue Möglichkeiten, die so bisher noch nicht dagewesen sind. Während Kiryu und somit ihr, als Städteplaner betätigt, besitzt Majima den heißesten Hostessen-Club der Stadt, den ihr gegenüber der Konkurrenz behaupten müsst. Wie genau das funktioniert, findet ihr am besten selbst heraus, denn Yakuza 0 ist eine volle Empfehlung!
Fazit: Yakuza 0 besitzt sämtliche Stärken der Yakuza Reihe – vielseitige Charaktere, noch vielseitigere Nebengeschichten, unzählige Beschäftigungsmöglichkeiten und eine umfangreich ausgearbeitete Geschichte, mit vielen Dialogen und Zwischensequenzen. Dazu kommt der Charme der 80er, Next Gen Grafik und ein neuer Blick auf zwei Helden der Reihe, Kazuma Kiryu und Goro Majima. Viel Neues hat Yakuza 0 leider nicht zu bieten und an die enorme Vielfalt seines Vorgängers, Yakuza 5, kommt es leider auch nicht heran, doch Yakuza 0 bleibt eine volle Empfehlung und sollte euch bestens auf den westlichen Release von Yakuza 6 vorbereiten. – 90%
Vielen Dank an SEGA, die uns für diesen Testbericht einen Review Code zur Verfügung gestellt haben.