Review: 2064 READ ONLY MEMORIES – Retro-Charme und Krimi-Adventure in Neo-San Francisco!
22. Februar 2017
Neo-San Francisco 2064 AD: Eine neue Visual Novel erblickt das Licht der Welt. Sie ist clever, charmant, nachdenklich, humorvoll und zeitgemäß. Mit großen Vorbildern wie Snatcher und Bladerunner, sowie einer tollen Optik, bringt ROM viele Erwartungen mit sich. Ob es diesen auch gerecht werden kann, erfahrt ihr in der folgenden Review.
Wenn ich sage, ich sei Visual Novels zugeneigt, dann meine ich vor allem jene Mainstream-Vertreter, die nicht nur auf reines Textlesen setzen, sondern andere Gameplay-Elemente dazu mischen und sich so eher wie Point and Click Adventures mit starkem Storyfokus anfühlen. Ace Attorney, 999, und so weiter. Auch 2064: Read Only Memories zählt zu dieser Art von Adventures, denn zwischen den zahlreichen Dialogen könnt ihr immer wieder Umgebungen absuchen, müsst/könnt Items aus eurem Inventar einsetzen und habt generell die Freiheit, mehr Gespräche zu führen, als die Hauptgeschichte von euch verlangt. Das Spiel gewöhnt euch auf sehr einfache Weise an diese Tatsache, indem es euch die Möglichkeit gibt, euch um eine Zimmerpflanze zu kümmern, die nur dann aufblüht, wenn ihr von Zeit zu Zeit Gespräche mit ihr führt. Um das zu bewerkstelligen müsst ihr also also ab und zu euer Apartment aufsuchen, was dank der eingebauten Map fast immer möglich ist.
Die Präsentation ist es, mit der ROM am meisten punkten kann. Die Retro-Grafik präsentiert das Zukunftssetting erstaunlich gut und die Musik unterstreicht das Ganze perfekt. Häufig vorkommende Charaktere wie Turing haben viele kleine, oft lustige, Animationen und sind besonders gut vertont. Bei unwichtigen NPCs, sofern diese überhaupt vertont sind, kann es schon mal passieren, dass die Soundabmischung oder die Stimme nicht passt, doch das ist zu verzeihen und stört den Gesamteindruck nicht.
Der Humor im Spiel wird durch viele kleine Dinge erzeugt. Beispielsweise könnt ihr zu Beginn des Spiels eine Packung abgelaufener Milch aus eurem Kühlschrank nehmen und sie fortan mit fast jedem Objekt in der Welt benutzten, um lustige Kommentare hervorzubringen. Probleme können oft auf zwei verschiedene Weisen angegangen werden und je nach eurem Verhalten, verbessert sich das Verhältnis zu euren Mitmenschen/-robotern.————–
Fazit: 2064: Read Only Memories hat alles, was ich in einer guten Visual Novel erwarte und noch viel mehr. Es ist vielseitig, charmant, spannend und lässt euch viele Dialogoptionen, die tatsächlich einen Unterschied machen können. Die anderen Charaktere, ganz besonders der kleine Roboter Turing werden euch schnell ans Herz wachsen und ihr werdet es zu eurer persönlichen Aufgabe machen, sie nicht zu enttäuschen. Auch die Freiheiten, auf der Karte herumzureisen und zusätzliche Dialoge zu führen, sind in Visual Novels nicht unbedingt üblich und bringen weitere Pluspunkte. Sowohl Fans von Point and Click Adventures, als auch Visual Novel Spieler sollten einen Blick auf Read Only Memories werfen! – 90%


