Review: Before I Wake – Wenn (Alb)träume wahr werden
10. März 2017Before I Wake ist ein Horrorfilm, der alles daransetzt, die wieder auferlebte Erfolgswelle schauriger Familienhorror á la Babadook zu reiten. Bei dem Versuch versinkt es jedoch zu oft in den Reihen mittelmäßiger Genrefilme. Dank einiger fantastischer Ideen und einer einfallsreichen Prämisse ist der Before I Wake dennoch einen Blick wert. Mehr dazu in der folgenden Review.
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Nach dem Tod ihres Sohnes und unzähligen Therapiesitzungen fassen Jessie und Mark den Entschluss, einen neuen Sohn in ihrem Heim aufzunehmen. Das Familienglück scheint wiederhergestellt, doch der ständige Zwiespalt aus alter Trauer und neuer Hoffnung wirft vor allem Jessie aus dem Gleichgewicht. Die Konfrontation mit Codys Kräften, führt nur zu weiteren Rückschritten und was als psychi
sche Belastung beginnt, entpuppt sich schließlich als reale, tödliche Gefahr. Before I Wake erhebt den Anspruch, mehr als nur Genrehorror zu sein.
Drama und Humor nehmen ebenfalls einen erheblichen Teil ein. Leider kann sich der Film auf diesen Feldern nie wirklich behaupten. So schwankt er während seiner Laufzeit, von knapp 100 Minuten, unaufhörlich zwischen Originalität und „Gähn, das habe ich schon mal gesehen.” Die starke Prämisse ändert leider nichts daran, dass ein Großteil des Films perfekt in das Muster eines „Haunted House“ Horrors passt. Inklusive kleinerer Jump Scares und Gruselgestalten. Codys Geheimnis zu erkunden macht zwar Spaß und verführt seine Eltern zu interessanten Charaktermomenten, doch werden diese stets viel zu schnell vom nächsten Plotpunkt überholt und links liegen gelassen. Ähnlich verhält es sich mit der rührenden Vater-Sohn-Beziehung, die, solange sie anhält, eine der größten Stärken des Films darstellt.
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Das ist vor allem Cody zu verdanken. Der Achtjährige, der sich nachts mit Tabletten und Energy Drinks wachhält, sticht hier als ungewöhnlicher Charakter hervor. Jacob Tremblay schafft es trotz seines jungen Alters, seine Rolle gut zu spielen und fällt nicht in das so häufige Bild des “nervigen Kinderschauspielers”.
Die Bilder in dieser Review stammen von der offiziellen Capelight Website unter www.capelight.de/before-i-wake