Review: MOJIN – THE LOST LEGEND – Auf den Spuren von Indiana Jones? Das Abenteuer-Spektakel aus China im Test.
12. März 2017Ein chinesischer Abenteuerfilm mit viel Action und Comedy – das ist Mojin: The Lost Legend. Ob das Spektakel mit großen Vorbildern wie Indiana Jones und Tomb Raider mithalten kann und ob er das überhaupt nötig hat, erfahrt ihr in der folgenden Review.
Das Trio Hu Bayi (Chen Kun), Wang Kaixuan (Huang Bo) und Shirley Yang (Shu Qi) gehört einer alten Gruppe chinesischer Grabräuber an, den Mojin. Nach vielen Misserfolgen setzen sich die drei in Manhatten zur Ruhe – oder zumindest versuchen sie es. Besonders Wang beharrt auf den alten Tradition und kann das Leben als Mojin nicht hinter sich lassen. Er zieht einen neuen Deal an Land, lässt sich auf gefährliche Fremde ein und schon bald folgen auch seine Freunde in das Abenteuer.
Dass Regisseur Wuershan ein Faible für Action, Abenteuer und Comedy hat, lässt sich bereits an seiner, eher kurzen, aber doch vielsagenden Filmografie erkennen. Sein letzter Film Painted Skin: The Ressurection bekam nicht nur von Kritikern einiges Lob, sondern war auch im Box Office sehr erfolgreich. Diesem Trend scheint auch Mojin zu folgen und das nicht ohne Grund. Mojin – The Lost Legend ist ein Abenteuerfilm, der mit Humor und Action zu überzeugen weiß.
Dabei repräsentieren die ersten die ersten 5 Minuten leider überhaupt nicht den Ton, der den Film in seinem späteren Verlauf auszeichnet. Wir sehen die drei Mojin bei einer ihrer aufwendigen Ausgrabungen. Hunderte Meter in der Luft hängend versuchen sie einen Sarg zu bergen, doch das Grab ist mit allerlei Fallen ausgestattet. Die Szene wird begleitet von vielen Special Effects, die zwar aufwendig und hübsch daher kommen, jedoch leider zu oft auch künstlich wirken und dem Film allzu sehr in eine Fantasy-Ecke drängen.
Nichts gegen Fantasy, doch bereits in den nächsten Szenen wird deutlich, dass die Freiluft-Grabräuber Action nicht so recht ins Gesamtbild passen mag. Wir finden uns in New York wieder und hier zeigt der Film sein tatsächliches Äußeres – zumindest für die nächsten 60 Minuten, bevor wir erneut in Gräber hinab steigen. Mit viel Slapstick, ein bisschen Drama und karikativen Charakteren steigt der Unterhaltungsgrad deutlich an. Die geradezu albernen Situationen werden sicher nicht jeden Geschmack treffen, sind in asiatischem – vor allem chinesischen und japanischen – Produktionen gar nicht unüblich und erfordern manchmal ein wenig Eingewöhnung.
Um lange Durststrecken ohne Action zu vermeiden, setzt der Film lange Rückblicke ein, die westlichen Zuschauern zumal spannende Einblicke in ein vergangenes, aber gar nicht so weit entferntes China geben und nun auch besser von Fantasy-Elementen Gebrauch machen, inklusive kleiner Kampfeinlagen.
Wie sich das ganze weiterentwickelt, müsst ihr natürlich selbst herausfinden…
Optisch macht Mojin – The Lost Legend einiges her. Auch in eigentlich unspektakulären Szenen, wählt er außergewöhnliche Kamerawinkel, positioniert Charaktere auf eine “coole” Art und Weise und erhöht wenn nötig ein wenig das Tempo, um beispielsweise Slapstick Momente zu unterstreichen. Überdreht wäre hier wohl das richtige Wort, doch der Film überschreitet nie den Punkt, an dem er die Nerven des Zuschauers überstrapaziert. Mojin wechselt erfolgreich zwischen auffälligen Bildern und einer eher realistischen, bodenständigen Cinematographie, legt den Fokus aber klar auf ersteres.
Fazit: Ob Mojin – The Lost Legend ein Abenteuerfilm für euren Geschmack hängt sehr stark von … nun ja, eurem Geschmack ab. Action, Abenteuer und Comedy wechseln sich stetig ab und sind beinahe allzeit präsent. Trotz der Misere seiner Hauptcharaktere dürft ihr weder ausgefeilte Charakterentwicklungen, noch tiefgründiges Drama erwarten. Mojin – The Lost Legend will unterhalten und das schafft er über seine 2 Stunden auch problemlos. Auf ins Abenteuer! – 90%
Vielen Dank an die Kollegen von Capelight Pictures, die uns den Film zu Testzwecken zur Verfügung gestellt haben.
Die Bilder in dieser Review stammen von der offiziellen Capelight Website unter www.capelight.de/mojin
Die Bilder in dieser Review stammen von der offiziellen Capelight Website unter www.capelight.de/mojin