Review: 2Dark (PC) – “too dark” in jeder Hinsicht

23. März 2017
Review: 2Dark (PC) – “too dark” in jeder Hinsicht

2Dark ist das neue Horrorspiel von Alone in the Dark Schöpfer Frédérick Raynal. Als Detektiv ermittelt ihr einem Fall von Kindesentführungen und, in einer Mischung aus Adventure, Stealth und Horror, die Kinder zu befreien. Ob das einzigartige Konzept auch in der Umsetzung funktioniert, erfahrt ihr im folgenden Testbericht.

2Dark fühlt sich anders an, als andere Horrorspiele. Von der Prämisse, über die Ideen, bis zur Umsetzung ist es einzigartig. Ihr seid Smith, ein ehemaliger police detective, der es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht hat, einen Fall unheimlicher Kindesentführungen zu lösen. Was für eine einzelne Person bereits unmöglich klingt, wird durch die äußeren Umstände noch erschwert. Denn Gloomywood ist keine normale Stadt. Sie ist düster, makaber und gefüllt mit unheimlichen Gestalten. So begebt ihr euch für eure erste Mission auf einen verlassenen Jahrmarkt, samt verrückt gewordener Clowns, die Kinder wie Tiere auspeitschen und durch Reifen springen lassen.
Der Name ist Programm. 2Dark ist beinahe schon “too dark” für übliche Videospielstandards.
Zum Glück begegnet euch nicht jeder NPC feindselig. Einige helfen euch auf eurem Weg, andere scheinen zwischen Gut und Böse zu schwanken, doch es gibt eben auch solche, die es sofort auf euer Leben abgesehen haben…
Die Atmosphäre stimmt einfach immer, doch das Gameplay hat Schwächen. So ist das Menü kompliziert zu navigieren. In einer Seitenleiste wählt ihr aus euren Items aus, ganz im altmodischen Point&Click Stil, nur dass es hier eben häufig um Leben und Tod geht. Habt ihr den Feind erst einmal auf den Fersen, bleibt keine Zeit durchs Menü zu scrollen. Also ist Vorbereitung angesagt! Ihr könnt jeweils ein Item in die rechte und die linke Hand nehmen. Die Art von Items ist vorgegeben. Ihr könnt beispielsweise nicht mit zwei Schlag- oder Schusswaffen herumlaufen, aber mit einer Schusswaffe und einer Taschenlampe. Oder einem Brecheisen und einem Feuerzeug usw. Auch Schlüssel müssen vor dem Benutzen ausgerüstet werden. Ganz altmodisch eben. Insgesamt scheint es, als sei die komplizierte Menü-Navigation absichtlich gewählt, um den Spieler weiter unter Druck zu setzen.

Abgesehen von menschlichen Gegnern, die ihr direkt konfrontieren oder per Stealth ausschalten könnt, begegnen euch auch immer wieder Fallen und lästige Kleintiere. Der Tod kommt meist schneller als erwartet, doch zum Glück könnt ihr jederzeit speichern und solltet das auch unbedingt tun!

Habt ihr Kinder gefunden und befreit, können sie euch folgen, wobei ihr sie auch jederzeit zum Stehenbleiben auffordern könnt. Beispielsweise um sie zu verstecken, während ihr einen Feind ausschaltet. Oft seid ihr mit mehreren Kindern unterwegs, die, falls ihr sie zu lange allein lasst, auch schnell mal anfangen zu schreien. Am Rand eines Levels gibt es sichere Zonen, in denen ihr die Kinder nach erfolgreicher Flucht freilassen könnt.
Auch grafisch verfolgt 2Dark einen ganz eigenen 2D Stil, der leider etwas zu stark mit den Artworks zum Spiel bricht. Doch das ist nur eine kleine Beschwerde. Die Kamera könnt ihr auf drei Stufen näher heranholen. Die niedrigste Zoomstufe eignet sich am besten um Gegner im Blick zu halten, während die höchste Stufe für mehr Spannung sorgt und euch das Finden von Items und Schaltern erleichtern kann.
Fazit: 2Dark punktet mit einer originellen Horroridee, einer starken Atmosphäre und merkwürdigen Charakteren. Abzüge gibt es leider für das recht hohe Frustpotenzial. Ein falscher Schritt, einmal zu wenig gespeichert und schon müsst ihr große Abschnitte wiederholen. Auch das Navigieren in den Menüs ist unnötig kompliziert. Als Fans von klassischem Horror, solltet ihr 2Dark dennoch unbedingt mal eine Chance geben. – 70%
 
Vielen Dank an die Kollegen von Delasocial, die uns 2Dark als Review Code zur Verfügung gestellt haben.
Die Bilder in dieser Review stammen aus dem offiziellen Press Kit auf terminals.io 

von Tony M

Rubriken: Blog, Review

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