Review: VIRAL (2016)

17. Juli 2017
Review: VIRAL (2016)

Eine schreckliche Krankheit greift um sich und verwandelt alle Menschen in tödliche Kreaturen. Inmitten der Katastrophe müssen die Schwestern Emma und Stacey zusammen arbeiten und ums Überleben kämpfen. (Bild: ©Capelight Pictures)

Originaltitel: VIRAL
Produktionsjahr: 2016
Regisseure: Henry Joost, Ariel Schulman
Darsteller: Analeigh Tipton, Sofia Black D’Elia, Travis Tope, Michael Kelly, u.a.
Veröffentlichung: 21. Juli 2017
Freigabe: ab 16

Im Kern ist “VIRAL” ein klassischer Zombiefilm. Eine Krankheit breitet sich aus, ein Großteil der Bevölkerung wird infiziert. Die Infizierten werden zu reißenden Bestien. Das Militär sperrt weitreichende Gebiete ab und verbietet Bewohnern, ihr Haus zu verlassen. Wer es doch tut, wird eingefangen oder erschossen. Die versuchte Flucht, reicht nur bis zur nächsten Straßensperre. Typische Bilder im Zombie-Genre und schon unzählige Male gesehen. Dennoch gibt “VIRAL” dem Ganzen eine etwas andere Note und erinnert dabei eher an “The Last of Us”, als an “The Walking Dead”. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Infizierten eher zu einer Art Clicker werden, im Gegensatz zu den klassischen Hirnfressern.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Highschool-Schülerinnen und Schwestern Stacey (Analeigh Tipton) und Emma (Sofia Black D’Elia), die mitten in den Ausbruch einer parasitären Plage geraten. Schließlich wird auch Stacey infiziert, doch Emma ist nicht bereit, ihre Schwester aufzugeben.

“VIRAL” gehört eher zu den kleineren Horrorproduktionen, lässt sich das aber nur selten anmerken. Mit vielen interessanten Bildern und vorteilhafter Beleuchtung, sind die Szenen zu tollem Effekt umgesetzt und insgesamt einfach schön anzusehen. Regie führten Arial Schulmann und Henry Joost, die gemeinsam bereits in “Paranormal Activity 3” und “Paranormal Activity 4”, sowie “Catfish” Regie führten. Produziert wurde der Film von Jason Blum und “Blumhouse Productions”.  Für die Rolle des Vaters und Biologieprofessors wurde Michael Kelly, besser bekannt als “House of Cards”‘ Doug Stamper gecastet. Der taucht zwar kaum im Film auf, vermutlich um Budget zu sparen, spielt als Charakter aber auch im weiteren Verlauf der Rolle eine wichtige Rolle, um die Beziehung der Schwestern besser zu verstehen.

Auch die Romanze zwischen Emma und Travis (Evan Klein) gibt der Geschichte noch einen zusätzlichen Kick, wird im weiteren Verlauf aber leider kaum weiter ausgebaut. Staceys Freund CJ (Machine Gun Kelly) dient dagegen eher als comic relief.

Leider fällt der Film in seinen Horrormomenten häufig auf Klischees zurück und wird erfahrene Horrorfans deshalb kaum schocken. Stärker würgt, pardon wirkt, dagegen schon der Ekel. Es gibt kaum etwas ekeligeres, als kleine Würmer, die sich dicht unter der Haut bewegen. Von Horror und Ekel abgesehen, ist es aber vor allem die verzweifelte Situation, die den Zuschauer letztendlich mitreißt. Was tun, wenn von draußen und von drinnen die Gefahr lauert? Wenn das Militär alles abriegelt um eine Infektion beschützt, damit aber die Menschen opfert, die direkt in der Gefahrenzone sitzen? Wenn man zusehen muss, wie Nachbarn und Freunde sterben und nur darauf wartet, dass man selbst betroffen ist? Jene Elemente sind es, die nicht nur in Zombie-Filmen, sondern auch in “VIRAL” die Spannung hoch halten.

Fazit: “VIRAL” sieht gut aus und macht das Beste aus seinem Budget. Die Bedrohung wirkt real und die Beziehung zwischen den Charakteren trägt einen Großteil des Films. Das lässt auch mal darüber hinwegsehen, dass ein wesentlicher Teil der Handlung bereits aus unzähligen anderen Filmen bekannt ist. Wer sich daran nicht stört und mit ein bisschen Ekel zurechtkommt, sollte “VIRAL” eine Chance geben. – 75%

 

“VIRAL” wurde uns als Rezensionsexemplar von Capelight Pictures bereitgestellt. Vielen Dank.

von Tony M

Rubriken: Blog, Review

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